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In den 1950er Jahren war es einfach in die DDR überzusiedeln, bzw. wieder zurückzukehren. Diesen Umstand nutzten die westlichen Geheimdienste, um Agenten einzuschleusen.
Am 27.09.1959 stellte das MfS eine Fallsammlung und einen Bericht zu der Einschleusung von gegnerischen Agenten unter den Übersiedlern zusammen. Es waren oftmals Kriminelle aus der DDR, die sich durch Republikflucht der Verantwortung entzogen. Dann kehrten sie wieder zurück, oftmals nun als durch westliche Geheimdienste angeworbene Agenten.
Beim MfS suchte man nach einer Strategie diesem Problem Herr zu werden.
Nach der Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls wurden sehr strenge Maßstäbe bei der Überprüfung und Auslese der Übersiedlungswilligen, angelegt. Nach den Erfahrungen aus den 1950er Jahren durchaus verständlich. Doch aus dem in dieser Sammlung geschilderten Fall Bumerangeffekt hatte man nicht gelernt. Bis zum Ende hatte man Übersiedlungswillige, aus verschiedenen Gründen als asozial abgestempelt und abgeschoben. Da man in den Aufnahmeheimen, zumindest am Ende im Aufnahmeheim Röntgental schwarze Psychologie anwandte, waren die abgelehnten Übersiedlungswilligen, die wieder in die BRD und Westberlin abgeschoben worden waren, verzweifelte Menschen. So waren sie eine leichte Beute für die westlichen Geheimdienste.
Fallsammlung:
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Der Fall Traktorist
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Der Fall Geigerzähler
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Der Fall Grenze und Schafstall
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Der Fall „Schwarzer“/“Germane“
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Der Fall Ausspähung von volkseigenen Betrieben und Truppen
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Der Fall Spionage in LPG durch Kommunistenverräter
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Der Fall Zersetzung und Hetze im Auftrag der Amis
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Der Fall Zersetzung am Biertisch
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Der Fall Verteiler von Hetzschriften
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Der Fall von Spionageangaben bei den Amis
Die nachfolgenden Fälle wurden vom MfS nun als Beispiel vorgestellt, um eine bessere Strategie zu entwickeln die Methoden der gegnerischen Geheimdienste aufzudecken und für die Abwehr auszunutzen. Es wurde sich gegen eine voreilige Festnahme ausgesprochen, damit auch die Hinter- und Verbindungsleute entdeckt werden. Also hier wurde auch über eine Strategieverbesserung nachgedacht.
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Der Fall Bumerangeffekt
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Der Fall Herumtreiberin
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Der Fall Spionageauftrag in der Flugzeugindustrie
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Der Fall Agentenwerber

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Eine weitere operative Bearbeitung, wie es im Geheimdienstdeutsch heißt, hätte laut diesem Papier, an dem neuen Wohnort der Verdächtigen stattfinden sollen, damit mehr Beweise zusammengetragen worden wären. Das fand später keine Berücksichtigung, als man zur strengeren Auslesemethode in den Aufnahmeheimen überging.