Es gibt einen neuen Kommentar auf der Website: „Aufnahmeheim Röntgental“
Als Zeitzeugin des Aufnahmeheims Röntgental kann ich das bestätigen. Das war eine geschlossene Einrichtung. Die Insassinnen und Insassen waren keine Gefangenen im juristischen Sinne. Man war freiwillig dort und konnte jederzeit in die BRD, bzw. nach Westberlin zurückkehren.
Jahrzehntelang, sei es während des Bestehens der DDR oder im Nachgang, ist das Interesse nicht allzu groß, was das Aufnahmeheim Röntgental betrifft.
Jetzt, wo aktuell die Einrichtung von Transitzentren auf dem Tapet steht, ist das Geschrei groß. Man zieht sogar Vergleiche mit den KZs der Faschisten. Durch diese Kampagne werden die KZs der Faschisten verharmlost.
Verweist man in entsprechenden Diskussionen auf das Aufnahmeheim Röntgental und erwähnt dabei, dass dieses wohl Vorbild für die heutigen Transitzentren ist(auch wenn man das natürlich nicht zugibt), dann stößt man gelinde gesagt auf Unverständnis.
Es ist doch schon genug Unheil passiert mit Mördern und anderen Kriminellen unter den Migranten. Zu leiden haben die Migranten, welche sich ordentlich benehmen und Rechte, wie die AfD bekommen da Aufwind. So ist es doch legitim, dass ein Land sich vor gefährlichen Leuten schützt, um Unheil zu vermeiden. Doch davon will niemand etwas wissen.
siehe auch Kontrollierte Zentren
Über den Ausdruck „Kontrollierte Zentren“ wird sich aufgeregt. Es ist die deutsche Bezeichnung. In der Tat unglücklich gewählt, da die Abkürzung tatsächlich „KZ“ ist und suggeriert, das hätte Ähnlichkeit mit den KZ der Faschisten. Aber wie lautet die Bezeichnung in anderen europäischen Sprachen? Davon hört man nichts.
Mit dem Vergleich mit den KZs der Faschisten verharmlost man diese. Denn damit haben die geplanten Kontrollierten Zentren nichts zu tun.
Eher kann da das Aufnahmeheim Röntgental Vorbild gewesen sein. Aber man hütet sich selbstverständlich zu benennen, dass gerade die Einwanderungsbehörde der DDR, die den wohlklingenden Namen „Aufnahmeheim“ trug, nun Vorbild für die geplanten Kontrollierten Zentren oder der Anker-Zentren ist.
Im Aufnahmeheim Röntgental war Abschiebung und nicht Aufnahme die Regel. Nun ja eine wohlklingende Bezeichnung war es eben. Aber der Streit um den richtigen Namen dieser Institution ist doch nicht das wichtigste.
Der Sinn des Aufnahmeheims Röntgental war doch, dass die DDR vor Spionen, Saboteuren und Kriminellen beschützt wurde. Dass dies aus dem Ruder lief, es den Unterschied zwischen den ausführenden Beamten, die korrekt arbeiteten und den Vorgesetzten, bzw. den Entscheidungsbefugten gab, ist eine andere Sache. So ist, was gut gedacht war schlecht gemacht worden.
Das Geschrei gegen die nun geplanten Kontrollierten Zentren bringt gar nichts. Wir haben es doch erlebt, dass gefährliche Leute in der Masse der Flüchtlinge ankamen. Sie verübten Anschläge, waren gewöhnliche Mörder oder Kriminelle anderer Art. So ist es doch legitim, dass das Einwanderungsland sich vor solchen Leuten schützt. Nur müssen die Zentren reell geführt und auch kontrolliert werden, damit es nicht zur Willkür kommt, wie damals in der DDR beim Aufnahmeheim Röntgental.
Die neuen Zentren sollen geschlossene Einrichtungen sein. Aber allen Behauptungen zum Trotz sind sie keine Gefangenenlager im juristischen Sinne. Das Aufnahmeheim Röntgental war eine geschlossene Einrichtung. Die dort untergebrachten Leute waren keine Gefangenen, denn sie waren ja freiwillig da. Sie konnten jederzeit wieder in die BRD, bzw. Westberlin zurückreisen. Im heutigen Falle würde es heißen, dass die dort untergebrachten jederzeit in ihre Herkunftsländer zurückreisen könnten .
Wer psychisch oder aus anderen Gründen mit den Bedingungen in den Zentren nicht klarkommt, bzw. sich nicht wohlverhält, wird sofort abgeschoben. So war es in Aufnahmeheim Röntgental.
Hier geht es um einen BRD-Bürger, der in der DDR seine Frau, eine DDR-Bürgerin kennengelernt hat. Sie darf nicht ausreisen, sondern er muss zu ihr in die DDR übersiedeln.
Da der Mann Seemann ist, kann das MfS sein Seefahrtsbuch und seine Ausweispapiere gut gebrauchen. Soweit der Anfang der Geschichte. Nun ist hier viel Raum für Spekulation und Irreführung.
In dem Artikel des NDR(Beschreibung der Fernsehsendung zum Thema)ist einiges durcheinandergebracht worden.
Diese Geschichte spielte sich im Jahres 1972 ab. Da gab es wohl noch mehr Aufnahmeheime, als das Aufnahmeheim Röntgental, weil da von einem Heim in Schwerin die Rede ist.
Fälschlicherweise wird behauptet, das Manfred Ebner(um den geht es hier) kurz nach seiner Übersiedlung im Oktober 1972 verhaftet worden wäre und dann ins Aufnahmeheim Pritzier in der Nähe von Schwerin gebracht worden wäre. Faktisch war der Aufenthalt in einem Aufnahmeheim haftähnlich, aber das war keine Haft, bzw. Gefangenschaft im juristischen Sinne. Auch die Verbringung dorthin war keine Verhaftung im juristischen Sinne. Das ist irreführend für die Menschen, die das lesen, bzw. die Fernsehsendung sehen.
Da man während des Aufenthaltes im Aufnahmeheim die persönlichen Papiere abgeben musste, ist es durchaus möglich, dass, wie im Fall von Manfred Ebner, dessen Pass u.a. Papiere vom MfS benutzt wurden.
Es wird auch behauptet, dass Manfred Ebner während der „Haft“ Ausreiseanträge stellte. Das war während des Aufenthalts im Aufnahmeheim. Humbug, denn er war ja kein DDR-Bürger. Jederzeit konnte er aber den Antrag auf Rückführung stellen. Seine Familie hätte er aber nicht mitnehmen können, da diese DDR-Bürger waren. Die Frau mit dem Kind hätte dann einen Ausreiseantrag stellen müssen.
Herr Ebner ist dann doch DDR-Bürger geworden. Wie soll es anders gehen, wenn das MfS seine BRD-Papiere gebraucht hat? Außerdem wollte er zu seiner Familie.
1984 darf die Familie ausreisen.
Der Kundschafter der die Papiere des Herrn Ebner benutzt hatte, ist nicht aufgeflogen.
Diese Geschichte stützt sich auf die „Rosenholzdateien“, die ja nach dem Sturm auf die Dienststellen des MfS während der Konterrevolution in den USA gelandet sind und später an das heutige Deutschland zurückgegeben worden sind.
Am früheren Grenzübergang Marienborn gibt es eine Ausstellung zum Thema Zuwanderung in die DDR. Dieser ehemalige Grenzübergang ist heute ein Museum. Dieses Museum wird allerdings fälschlicherweise als „Gedenkstätte“ bezeichnet. Zusammen mit der Kulturwissenschaftlerin Eva Fuchslocher hat der Historiker Michael Schäbitz die Ausstellung konzipiert.
Das war nicht immer möglich. Zumindest wenn die Partnerin/ der Partner aus der BRD oder Westberlin bereits erfolglos versucht hatte in die DDR überzusiedeln. Die Partnerin/der Partner aus der DDR konnte dann einen Ausreiseantrag stellen.
Das war allerhöchstens bei Kommunistinnen und Kommunisten während des KPD-Verbots in der Adenauer-Ära der Fall. Und das war ein Sonderfall. Ansonsten war es nicht möglich sich durch Übersiedlung in die DDR der Strafverfolgung zu entziehen. Diese Kandidatinnen und Kandidaten wurden sofort wieder in die BRD, bzw. Westberlin abgeschoben. Kriminelle hatten keine Chance in der DDR aufgenommen zu werden.
Die hatten nichts mit den Alltagsmenschen zu tun, die in der DDR leben wollten. Diese Leute nahmen einen anderen Weg und hatten nichts mit den Aufnahmeheimen, bzw. zuletzt mit dem Aufnahmeheim Röntgental zu tun.
Der Text unter der Zwischenüberschrift
entspricht der Wahrheit. Aber Herr Schäbitz hat da leider nicht weitergeforscht. Es wäre interessant zu wissen, warum die Verantwortlichen gegen die eigenen Interessen ihres Auftraggebers, also des Staates DDR, gehandelt hatten. Wer nicht eindeutig nachweisen konnte in der BRD oder Westberlin unverschuldet arbeitslos geworden zu sein, galt als „asozial“ und wurde wieder in die BRD, bzw. Westberlin abgeschoben.(siehe Website)
Dass es bezüglich der Zugewanderten aus der BRD und Westberlin eine gewisse Ausländerfeindlichkeit in der Bevölkerung gab, liegt auf der Hand. Die Entscheider der DDR reagierten diesbezüglich hilflos und glaubten das Problem lösen zu können, indem sie möglichst Wenigen die Übersiedlung in die DDR ermöglichten. Siehe Dokument von Erich Mielke, bzw. der Einfachheit halber als Power Point Vortrag bearbeitet.
Unter der Zwischenüberschrift
werden RAF-Mitglieder und der Sohn des Kundschafters Günter Guillaume genannt. Wie oben schon erläutert, haben diese Leute nichts mit den Alltagsmenschen zu tun, die sich in den Aufnahmeheimen, bzw. zuletzt im Aufnahmeheim Röntgental befanden. Auf der Website gibt es eine Sammlung von weiteren Beiträgen zu prominenten Leuten, die in die DDR übergesiedelt sind.
Unter der Zwischenüberschrift
wird angemerkt, dass die Ausstellung nach Angaben der Kuratoren binnen acht Monaten erarbeitet worden ist. Es wird angemerkt, dass man sich dafür hätte mehr Zeit nehmen müssen und dass dieses Thema viel breiter in der Öffentlichkeit diskutiert werden müsse.
Ich(Petra Reichel) frage mich auch, warum die offizielle Geschichtsschreibung kein Interesse an tiefergehenden Forschungen hat. Bisher hat mich keiner als Zeitzeugin angefragt. Nun ja, meine Pro-DDR-Haltung stört da eben. Was soll´s? darum habe ich ja die Webseite erstellt.
Entnommen von Museum Marienborn, Beitrag DLF zu Zuwanderung in die DDR, bearbeitet von der Zeitzeugin Petra Reichel
Am Ende des Films wird erklärt, dass die Interviewten zu den Auserwählten gehörten, die aus humanitären Gründen wieder in der DDR aufgenommen wurden. Siehe auch die Auswertung des diesbezüglichen Schreibens von Erich Mielke. Es gibt auch eine Kurzauswertung dieses Schreibens.
Die Interviewten berichten wahrheitsgemäß über die damaligen Zustände in der BRD. Oft ist von Arbeitslosigkeit die Rede. Wer von den Bürgerinnen und Bürgern der BRD und Westberlins in die DDR übersiedeln wollte und nicht zu den Auserwählten gehörte, musste nachweisen, dass sie oder er unverschuldet arbeitslos war. Das war schwierig bis unmöglich. Denn das Kündigungsschutzgesetz der BRD greift erst nach einem halben Jahr Betriebszugehörigkeit. Erst die Entlassung aus betrieblichen Gründen konnte, für das Aufnahmeheim Röntgental, ein Nachweis für unverschuldete Arbeitslosigkeit sein. Im ersten halben Jahr ist eine Entlassung ohne Angabe von Gründen möglich. Bei prekären Arbeitsverhältnissen, die es bereits damals gab, wenn auch nicht in so hohem Ausmaß wie heute, findet sich immer ein Vorwand, um unbequeme Arbeiter/innen und Angestellte loszuwerden. Doch der Verlust des Arbeitsplatzes aus diesen Gründen und auch wenn man von vornherein keinen Arbeitsplatz gefunden hat, wie die Interviewten berichten, wurde vom Aufnahmeheim Röntgental nicht als unverschuldete Arbeitslosigkeit anerkannt. Die Betroffenen wurden als „Asoziale“ abgestempelt und wieder in die BRD, bzw. Westberlin abgeschoben.
Es ist eine Schande, dass die Konzeption des Aufnahmeheims Röntgental, bzw. dessen Vorgaben „Futter“ für die Gegnerschaft der DDR, wie z. B. Frau Glaser ist.
In ihrem Brief an den Bürgermeister von Rostock hat Frau Glaser ein entsprechendes Armutszeugnis ausgestellt.
Siehe „Der Fall Sylke Glaser“ und die Dokumentensammlung in der „Stasi“-Mediathek.
Da hat die „Bundeszentrale für politische Bildung“ mal wieder ein „gefundenes Fressen“.
In diesem Beitrag geht um Menschen, die in die DDR zurückkehren, bzw. zuziehen wollten. Außerdem geht es um Ausbürgerungen.
Aufgrund des Kalten Krieges war das Ganze intransparent. Nun wird dies als SED-Willkür dargestellt.
Es ist kritikwürdig, dass es keinen Rechtsanspruch auf Heimkehr in die DDR gab, bzw. dass es nicht möglich war Rechtsmittel einzulegen. Die Entscheidungsträger, z.B. in Röntgental, konnten allein entscheiden und Fehlentscheidungen konnten nicht überprüft oder gar rückgängig gemacht werden.
Für heutige „Aufarbeiter“ ein willkommener Anlass die DDR zu verumglimpfen.
Beim Thema Ausbürgerung wird zwar gesagt, dass man nicht mit dem III. Reich vergleichen will, tut es aber doch. Schon haben diejenigen, welche Sozialismus und Faschismus gleichsetzen „Wasser auf die Mühlen“. Die Hintergründe der Ausbürgerungen im III. Reich und später in der DDR waren völlig andere und sind überhaupt nicht zu vergleichen.
Berechtigt war, dass sich die DDR vor Kriminellen, Spionen u.a. die Schaden gebracht hätten, schützen wollte. Aber mit den „Asozialen“ übertrieb man es. Darunter verstand man Alle, die nicht nachweisen konnten, dass sie unverschuldet arbeitslos geworden waren. Wer während der Probezeit seinen Arbeitsplatz verloren hatte, da brauchte es keine Begründung für die Entlassung, galt nach dem Verständnis der Entscheidungsträger, z.B. in Röntgental, als Asozial. Das ist kritikwürdig. Berechtigte Kritik wird benutzt, um die DDR zu verunglimpfen.
Dann wird wieder ein Vergleich mit der Nazi-Zeit hergenommen. Die Bezeichnung „Schädlingstätigkeit“, die der damalige Innenminister der DDR Friedrich Dickel gebrauchte, ist kritikwürdig. Aber dass solche Ausdrucksweise im Sozialismus von Chruschtschow geprägt wurde, wird natürlich nicht erwähnt.
Kritikwürdig ist auch, dass die DDR einerseits beklagt hatte, dass die BRD die Staatsbürgerschaft der DDR nicht anerkannt hatte, andererseits war es aber für die Entscheidungsträger, z.B. in Röntgental von Nutzen. Denn nun waren es ja Ausländer/innen, die in die DDR einwandern wollten. Z.B. das Aufnahmeheim Röntgental entschied nun darüber, ob diese Ausländer/innen willkommen waren oder als missliebige Personen abgeschoben wurden. Der amtliche Ausdruck war „Rückführung“ oder „Rückweisung“. Diese amtlichen Ausdrücke waren vom Innenminister der DDR Friedrich Dickel eingeführt worden. Zuvor wurde das als „Rückschleusung“ bezeichnet.
Was die Einwanderung, bzw. Rückkehr von (nunmehrigen) Bürger/innen der BRD und Westberlins betrifft, haben die Verantwortlichen, insbesondere die Entscheidungsträger der DDR versagt. Bei allem Verständnis für die Sicherheitslage und die Situation im Kalten Krieg, wie es gemacht wurde, war der falsche Weg. Damals trieb man den westlichen Geheimdiensten die ablehnten Einwanderungswilligen geradezu in die Arme, heute ist das „Futter“ für die Leute, die Geschichtsfälschung betreiben und die DDR verunglimpfen.