„Spiegel-online“ hat einen Artikel zum Aufnahmeheim Röntgental rausgebracht. DDR-Museum Berlin hat dies auch auf seinen Seiten aufgegriffen.
Ich habe bemerkt, dass ich als Zeitzeugin störe. Bislang war dieses unerfreuliche Kapitel DDR-Geschichte für die Gegnerschaft uninteressant. Doch nun haben sie bemerkt, dass das Heim mit seinen Praktiken, die ideale Vorlage geschaffen hat. Da ich Pro-DDR bin und den Widersinn der Praktiken des Heims aufzeige, passt einigen der Gegnerschaft nicht ins Konzept. Auf der Facebook-Seite des DDR-Museums Berlin kam es zum Streit. In der Kommentarspalte von „Spiegel-online“ gab´s Gegenkommentare und mein letzter Kommentar, wo ich zusammenfassend nochmal alles aufzeigen wollte, ist nicht freigeschaltet worden. So habe ich diesen Kommentar auf der jeweiligen Google+- und Facebook-Seite von „Aufnahmeheim Röntgental, Einwanderungsbehörde der DDR“ diesen Kommentar veröffentlicht. Auch nachfolgend ist er nochmal hier zu lesen. Die auf „Spiegel-online“ veröffentlichten Kommentare von mir findet man auf den Seiten 5 und 6 der Kommentarspalte.
Eins vorweg, ich bin parteiunabhängig. Ich spreche nicht irgendwelchen Jargon von Irgendjemanden, sondern vertrete meine persönliche Meinung. Wie man auch meiner Website entnehmen kann, waren die Geschehnisse im Aufnahmeheim Röntgental, wie die DDR in der antikommunistischen Propaganda dargestellt wird. Die Mehrheit wurde traumatisiert in die BRD, bzw. Westberlin abgeschoben. Allerdings habe ich mich wieder von dem Trauma erholt. Denn mir ist aufgefallen, dass das Aufnahmeheim Röntgental mit seinen Praktiken als staatliche Institution eben nicht die Interessen ihres Staates vertrat. Wenn es die „zum System gehörenden falschen Versprechen“ gewesen wären, wie vielfach behauptet wird, dann hätte man doch die Leute aufgenommen und ihnen dann ein Leben unter miesen Bedingungen geboten. Massenweise traumatisierte Menschen abzuschieben kann doch nicht im Sicherheitsinteresse der DDR gewesen sein.
Zum Anderen waren auch die Auffassungen zu den Themen Arbeit und Beruf im Aufnahmeheim Röntgental eigenartig. So waren Arbeitslose aus kapitalistischen Ländern, hier BRD und Westberlin, selbst an ihrer Situation schuld. Es wurde so getan, als gäbe es weder in der BRD, noch in der DDR Arbeitsrecht. Das Arbeitsrecht mit dem Arbeitsgesetzbuch der DDR war vorbildlich. Hier ist also ein weiterer Widersinn.
So könnte noch vieles gesagt werden.
Bislang wurde über dieses Thema geschwiegen, bzw. wenig gesagt. Doch bei den Diskussionen zu dem jetzt erschienen Artikel bin ich auf ich einige Meinungsverschiedenheiten gestoßen. Sei es hier oder auf der Facebook-Seite des DDR-Museums Berlin. Ich habe das Gefühl, dass ich als Zeitzeugin störe.
Ein Freund sagte mir mal:
„Historiker sind Leute, die viel erzählen. Allerdings erzählt jemand auch viel Mist, wenn er viel erzählt. Außerdem, der gefährlichste Feind des Historikers ist der Zeitzeuge, er kann das so sorgsam aufgebaute Trugbild nämlich mit einmal zerstören. Darum werden auch manche „Zeitzeugen“, nämlich die, die das verordnete Bild unterstützen, immer wieder zitiert, die anderen aber als DDR-Spinner, Nostalgiker, Ewiggestrige oder gar Stasispitzel bezeichnet. Keine Angst, das hat alles System und der Historiker ist jedes Mal das Werkzeug dafür: Wessen Brot ich ess’, dessen Lied ich sing’.“
Der Freund ist Thomas Malke
weitere Infos auf der Website Aufnahmeheim Röntgental
In diesem Blog gibts einen weiteren Beitrag zu diesem Thema.
Siehe auch den Beitrag zu. Manfred Dott
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