Der Fall Ausspähung von volkseigenen Betrieben und Truppen

 

 

Dieser Mensch wurde im März 1954 von einem US-Amerikaner von der CIC-Dienststelle in Schweinfurt in einer Gaststätte angesprochen und zur Agententätigkeit aufgefordert.

Er berichtete über Betriebe der DDR, als er mit einer Delegation zum Pfingstreffen 1954 in der DDR weilte. Als Gegenleistung bekam er Geld ausgezahlt.

1955 siedelte er in die DDR über. Bereits nach einem halben Jahr wurde er wieder republikflüchtig. Er meldete sich 1955 in Berlin-Marienfelde und hatte alle Sichtungsstellen durchlaufen.

Vom CIC (Clay-Allee 80)wurde er angeworben.

Im Juni 1956 meldete er sich als Rückkehrer in Berlin/DDR(damals noch als Berlin im demokratischen Sektor bezeichnet)beim Ministerium für Innere Angelegenheiten, Abteilung Rückkehrer, mit dem Wunsch nach(Ortsname in der Akte geschwärzt) zu kommen. Er wurde nach(Ortsname in der Akte geschwärzt) eingewiesen und bekam dort vom Rat des Kreises Arbeit als (Tätigkeit in der Akte schwärzt). Von dort aus sollte er die Spionagetätigkeit für die Clay-Allee durchführen.

Dieser Mensch erhielt von der CIC-Dienststelle, Clay-Allee 80 in Westberlin den Auftrag, Spionage in(Ort in der Akte geschwärzt)durchzuführen. Er sollte sich für die volkseignen Betriebe interessieren, welche Produktion, den Produktionsausstoß, die Belegschaftsstärke der einzelnen VEB(volkseigenen Betriebe) und über die Stimmung der Bevölkerung. Außerdem sollte er über die Truppen und Truppenstärke, Waffengattung, die Bewaffnung der Einheiten und über Truppentransporte berichten.

Nachdem er die Berichte zusammengestellt hatte, sandte er diese an die Deckadresse: „Karl Witzki, Berlin-Charlottenburg, Neufertstr. 16“.

Für diese Berichte erhielt dieser Mensch Geld als Gegenleistung. Für einen Bericht gab es 80,-, bis 100,- DM. Herr Witzki schickte diesem Menschen das Geld in Briefen mit dem Wortlaut: „Ich schicke Dir das geliehene Geld zurück“.

Dieser Mensch hatte auch den Auftrag in der Neptun-Werft Spionage durchzuführen. Die konkreten Aufträge in der DDR sollte er von (Name und Adresse in der Akte geschwärzt)erhalten. Dorthin sollte er sich zunächst schriftlich wenden. Diese Adresse war dem MfS bekannt. So wurde dieser Mensch am 13.04.1959 durch die KU des(wo, wer, was genau ist in der Akte geschwärzt)festgenommen und wurde später der(wo, wer, was genau ist in der Akte geschwärzt) der Abteilung IX der BV(Bezirksverwaltung)Suhl übergeben.