Der Fall Grenze und Schafstall

 

Eine Person meldete sich am 26.05.1959 bei der Abteilung VE im (in der Akte geschwärzt, nicht erkennbar was das ist) und zeigte einen Brief mit verdächtigem Inhalt vor.

Bei einer Befragung durch einen Mitarbeiter der KD(Kreisdienststelle des MfS) Gräfenhainichen erklärte diese Person im Zusammenhang mit seinem abgegebenen Brief, dass er im Oktober 1958 republikflüchtig wurde und im Lager Berlin-Marienfelde vom englischen Geheimdienst angeworben wurde.

Dieser Mensch erhielt den Auftrag, sonders am Bahnhof in Bernburg zu beobachten und Truppentransporte der Sowjetarmee festzustellen. Die Verbindung sollte durch Kuriere aufrechterhalten werden. Als Erkennungszeichen wurde der Person der Deckname „Schwarzer“ genannt und der Kurier sollte sich mit dem Namen „Germane“ zu erkennen geben.

Der Betroffenen hielt sich etwa 5 Tage in Westberlin auf. Während dieser Zeit war er in einer Villa des englischen Geheimdienstes in Berlin-Charlottenburg untergebracht. Nach seiner Rückkehr in die DDR arbeitete er in (Name in der Akte geschwärzt).

Im Dezember 1958 wurde er in Bernburg von einer Person mit „Schwarzer“ angesprochen, die sich mit dem vereinbarten Kennwort „Germane“ zu erkennen gab. Der Betroffene gab dieser Person 2 Skizzen über die Kasernen in Bernburg, die von der Roten Armee belegt waren. Für diese Tätigkeit hat er angeblich 100 DM erhalten.

Auf Grund dessen, dass sich der Betroffene am 26.05.1959 bei der Abteilung VE(Näheres nicht erkennbar, da in der Akte geschwärzt) meldete und dort angab, dass er Spionage durchführt, wurde er festgenommen.