Der Fall Zersetzung am Biertisch

 

Dieser Mensch flüchtete bereits als Zwölfjähriger im Jahre 1952. Er wurde aber von seiner Mutter wieder in die DDR zurückgeholt.

Im Jahre 1957 wurde er wegen Diebstahl zu einer Jugendfreiheitsstrafe verurteilt.

Am 16.08.1957 verließ er gemeinsam mit seinen Kumpels illegal die DDR.

Im Flüchtlingslager Gießen wurde dieser Mensch von einem Mitarbeiter des amerikanischen Geheimdienstes „Connet“ vernommen und nach Standorten sowjetischer Truppeneinheiten, Radarstationen, Flugplätzen, Kdos. und Einheiten der Deutschen Grenzpolizei befragt. Er machte dabei Spionageangaben über die Kdos. (Der nächste Satz ist in der Akte geschwärzt)

Dieser Mensch hatte vom amerikanischen Geheimdienst den Auftrag, bei der Deutschen Reichsbahn zur arbeiten, die Sender des westdeutschen Rundfunks(die Sender der BRD, nicht nur den WDR) zu hören und mit diesen Sendungen innerhalb der Angestellten der Reichsbahn Zersetzungstätigkeit durchzuführen. Dabei sollte er Trinkgelage veranstalten und die Zersetzung am Biertisch durchführen. Außerdem sollten durch die Zersetzungstätigkeit Jungeisenbahner aus der DDR zur Republikflucht verleitet werden.

Zur finanziellen Unterstützung wurden diesem Menschen vom amerikanischen Geheimdienst die Rückerstattung der bei den Trinkgelagen entstandenen Ausgaben und ein monatliches Gehalt von 50,- DM versprochen.

Zu den Treffs sollte er mit dem PM 12a nach Westdeutschland(damals wurde in der DDR die BRD noch als Westdeutschland bezeichnet) fahren. Nach seiner Rückkehr aus Westdeutschland(BRD) konnte er nicht unmittelbar mit der Auftragserfüllung beginnen, da er die 1957 ausgesprochene Jugendstrafe verbüßen musste und anschließend im Aufnahmeheim Eisenach war.

Danach arbeitete er als(Berufsbezeichnung in der Akte geschwärzt) im Kaliwerk(Örtlichkeit in der Akte geschwärzt)und später beim Bahnbetriebswerk(Örtlichkeit in der Akte geschwärzt).

Mit einem ehemaligen Mitarbeiter des MfS führte er mehrere Trinkgelage durch und beide vereinbarten, dass sie illegal die DDR verlassen. Am 25.01.1959 verließen die beiden illegal die DDR. Der ehemalige MfS-Mitarbeiter hat sich unbekannt in Westdeutschland(BRD) aufgehalten, während dieser Mensch am 26.01.1959, also am nächsten Tag, wieder illegal in die DDR zurückkehrte. Nach dem illegalen Überschreiten der Staatsgrenze von West nach Ost wurde dieser Mensch am 26.01. 1959 durch die Deutsche Grenzpolizei festgenommen.