Gastbeitrag von Marcel Schmidt
Das, meine lieben Leser und Leserinnen, Genossinnen und Genossen ist nicht meine persönliche Meinung, sondern die Feststellung, zu der immer wieder DDR-Gegner kommen. Ausgeschmückt wird das meist auch durch eigene Erfahrungen oder was man halt mal von nen Cousin vierten Grades gehört hat.
Heute gibt es ja Möglichkeiten durch spezielle Berufsbildungswerke, die im ganzen Land zu finden sind wie Sand am Meer. Da wird den Leuten auch psychologisch mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Da, wo man in der DDR angeblich in die „Klapper“ gesperrt wurde.
Tja, was soll man dazu sagen?
Vielleicht komme ich zu der Diagnose: Blödheit im Endstadium, Ursache: Fehlinformation durch Medien, DDR-Gegner und sonstige Parasiten mit gefährlicher kapitalistischer Nachwirkung
Denn klar sind folgende Dinge:
Ja, es gab, wie in jedem Land der Welt, freilich auch in der DDR psysisch kranke und Labile Menschen, ohne Frage. Die einen mehr, die anderen weniger. Deswegen gab es auch solche Einrichtungen wo die einen länger und die anderen weniger länger behandelt wurden. Aber gemessen an der Zahl heute waren es in der DDR doch erstaunlich wenig. Dafür gibt es Gründe, die ich erläutere:
Die Ursachen für psychische Krankheiten heute sind in erster Linie Druck im Beruf, Druck vom Amt, Existenzängste, Hilflosigkeit. Das alles gab es in der DDR in den Dimensionen nicht. Da lasse ich auch nicht mit mir streiten.
Natürlich kann auch der Verlust eines geliebten Menschen oder persönliche Erlebnisse wie Missbrauch dazu führen, dass man seelisch von einem Tag auf den anderen aus der Bahn gerät. Mit Kussmund werden die Leute aber auch heute fallen gelassen, wie eine heiße Kartoffel. In der DDR hat man sich um solche Leute gekümmert. Außerdem war da der Zusammenhalt stärker und nicht das Gegeneinander, was einen ja auch zusetzen kann.
Dazu kommt noch, dass heute Diagnosen als Krankheit gestellt werden, was in der DDR nicht der Rede wert war. So wird aus einem „lebhaften“ Kind ein „krankhaft hyperaktives“. Grüße von der Pharmaindustrie.
Freilich wurde sich medizinisch um die schweren Fälle gekümmert. Ich bin kein schwerer Fall, war aber auch zu DDR-Zeiten in der Kinderpsychologischen Klinik in Jena. War aber eine offene Einrichtung. Und in der Nähe meiner Schule war eine geschützte Werkstatt. Da waren Behinderte auf Arbeit. Und fand ich auch gut so.
Die heutigen Ausbildungseinrichtungen wie der IB oder das Berufsbildungswerk (BBW) sorgen vielleicht dafür, dass Du leichter Deine Lehre machen kannst, aber ne gute Arbeitsstelle danach aufm ersten Arbeitsmarkt finden nur die wenigsten.
Da ist es doch besser gewesen, dass solche Leute in der DDR normal gelernt haben, begleitend im Bedarfsfall zu nem Psychologen gegangen sind und danach eine ordentliche Arbeit gefunden haben. Auch sowas trug zweifellos dazu bei, dass es in der DDR weniger psychisch kranke gab als in der alten und neuen BRD.
In diesem Sinne in bester Gesundheit!