Karl-Eduard von Schnitzler zum Tod von Reinhold Huhn (1962)

Anmerkungen dazu von Petra Reichel

  • Karl-Eduard von Schnitzler zeigt verschiedene Varianten der Falschmeldungen zum Tod von Reinhold Huhn seitens der Westmedien.

 

  • Seinerzeit war Egon Bahr beim RIAS, doch schon bereits damals ein enger Vertrauter von Willy Brandt und Pressechef des Westberliner Senats. Karl-Eduard von Schnitzler spielt die Meldung ab und macht erklärt, dass auch diese eine Falschmeldung ist.  

 

  • Bereits vor der Tat an der Grenze standen Übertragungswagen der Westsender bereit. Man muss bedenken, dass das seinerzeit mit großem Aufwand verbunden war. Also wusste man, was bald an der Grenze passieren würde.

 

  • Die französische Nachrichtenagentur AFP brachte die echte Meldung, die Karl-Eduard von Schnitzler vorliest. Also haben andere westliche Länder richtig berichtet, doch in der BRD hielt an der Version des Egon Bahr fest.

 

  • Karl-Eduard von Schnitzler erklärt den Tathergang und Tatort. Denn das wurde in den Westmedien auch falsch dargestellt.  

 

  • Es wird ein Ausschnitt aus einer Rede von Willy Brandt gezeigt, als er noch Regierender Bürgermeister von Westberlin war. Brandt sprach in Rätseln und sagte er könne nicht alles aussprechen. Heute im Nachgang wissen wir, dass er bereits damals plante, was er später als Bundeskanzler auf den Weg brachte und letztendlich 1989 zum Erfolg führte.

 

  • Am Ende zieht Karl-Eduard von Schnitzler eine Bilanz bezüglich der politischen Situation im Jahre 1962.

 

  • Letztendlich konnten Brandt und Bahr die Verantwortlichen in der DDR und anderer sozialistischer Länder täuschen. Sie gaben sich gewandelt „vom Saulus zum Paulus“ und verbreiteten Hoffnung auf Frieden. Mit der sozialdemokratischen „Entspannungspolitik“ begann die Aufweichung der DDR und der andren sozialistischen Länder von innen her.  Das mündete in der Konterrevolution von 1989/90.

 

  • In der heutigen Zeit wird immernoch behauptet, dass Reinhold Huhn versehentlich vom eigenen Kameraden erschossen wurde. Dafür gibt es heutzutage den Begriff aus dem Englischen „Frindly Fire“. Selbst in wissenschaftlichen Sendungen, z.B. über Gerichtsmedizin und Kriminalistik wird dieser Fall so überzeugend dargestellt, dass selbst die letzten Skeptiker die Falschdarstellung glauben. Das passt dazu, dass die Sieger die Geschichte schreiben. Solange noch Zeitzeugen leben, muss stets durch diese  die Richtigstellung erfolgen.