Anders als damals zwischen der DDR und der BRD, haben Verwandte zwischen Nord- und Südkorea keinerlei Möglichkeit Kontakt zueinander zu halten. Nicht mal Briefe schreiben ist möglich. Es gibt nicht mal eine Postverbindung.
DER SPIEGEL beschreibt die Situation zweier Brüder. Durch eine der seltenen Ausnahmen, wenn es Aktionen gibt, wo sich Verwandte zwischen Nord- und Südkorea begegnen dürfen, konnten sich die zwei Brüder wiedersehen.
Bild entnommen aus DER SPIEGEL Nr. 1 01.2021
Der Grenzbahnhof ist außer Funktion, wird aber noch unterhalten. Es gibt keinen Zugverkehr zwischen Nord- und Südkorea.
Bild entnommen aus DER SPIEGEL Nr. 1 01.2021
Formell herrscht zwischen Nord- und Südkorea noch der Kriegszustand. Die Kämpfe wurden 1953 durch einen Waffenstillstand beendet.
In Südkorea wurde 1949 das „Komitee für die Fünf Nördlichen Provinzen“ gegründet. Diese Behörde residiert in Seoul. Die hoffen auf eine sogenannte Vereinigung der beiden Koreas. Dort arbeiten 41 Beamte und außerdem haben dort fünf Gouverneure dort ihre Büros. Sie halten sich dazu bereit, dass Nordkorea irgendwann aufhört zu bestehen. Jeder von ihnen ist mit einem Jahresgehalt von rund 130 000 Dollar plus Fahrer ausgestattet. Unterstützt werden sie von 97 ehrenamtlichen Bürgermeistern. Im SPIEGEL-Artikel wird eingeschätzt, dass diese Beamten nicht so bald die „nördlichen Provinzen“ betreten und ihre Ämter antreten werden. Man hält diese Leute für „Torwächter der Vergangenheit“. Nun ja, das Ende der DDR und die Übernahme durch die BRD hatte man, selbst in konservativen Kreisen, für unrealistisch gehalten. Und doch es ist anders gekommen.
Die Geschichte der beiden Brüder drückt auf die Tränendrüse und es wird auf das Ende der DDR verwiesen („Mauerfall“). Man hofft, dass Korea den gleichen Weg nimmt.
Bild entnommen aus DER SPIEGEL Nr. 1 01.2021
Anders als zwischen den beiden deutschen Staaten, wo die BRD an einer Besuchsregelung interessiert war, da sie diese Besuche in ihr Propagandakonzept integrieren konnte, hat man in Südkorea dieses Interesse nicht. Besuche würden ja auch Devisen ins Land bringen. Während man das bei der DDR einkalkuliert hatte, denn es gab ja Wirtschaftsbeziehungen, ist man an solchen Geldeinnahmen seitens Nordkoreas nicht interessiert. Da sind ja alle Verbindungen gekappt. Südkorea steht ohnehin unter dem Einfluss der USA.
2018 gab es einen Hoffnungsschimmer. Im Zusammenhang mit den olympischen Spielen gab es Verhandlungen zwischen dem nordkoreanischen Regierungschef Kim Jong Un und dem südkoreanischen Präsidenten Moon. Doch diese Verhandlungen sind nicht weitergeführt worden.
Nordkoreas Regierungschef Kim Jon Un und Südkoreas Präsident Moon
Bild entnommen aus DER SPIEGEL Nr. 1 01.2021
Da in diesem Artikel auf die Tränendrüse gedrückt wird, wird vom Nachdenken darüber abgelenkt, wozu in Südkorea das „Komitee für die Fünf Nördlichen Provinzen“ unterhalten wird und warum es zu keiner Einigung zwischen den beiden Koreas kommt, zwischenmenschliche Besuche, Post- und Reiseverbindungen zu ermöglichen.
Entnommen aus DER SPIEGEL Nr. 1 / 02.01.2021, bearbeitet von Petra Reichel
In dem SPIEGEL-Artikel geht es um einen muslimischen Wissenschaftler, der vom sächsischen Verfassungsschutz ins Visier genommen worden ist.
So verlor er aus unerklärlichen Gründen mehrere Jobs und bezog zeitweise Hartz IV. Für mich ist das nichts neues. Folgenden Text habe ich auf der Facebook-Seite von DER SPIEGEL kommentiert und das in meinen Gruppen geteilt. Da sich der SPIEGEL-Artikel hinter einer Bezahlschranke verbirgt, habe ich aus meiner SPIEGEL-Papierausgabe eine PDF-Datei erstellt, die von jedermann heruntergeladen werden kann.
Bildquelle: DR SPIEGEL Nr. 1/2.1.2021
Das ist nichts Neues, sondern nur ein anderer Personenkreis ist betroffen.
Früher waren Kommunistinnen und Kommunisten betroffen. Das müssen nicht unbedingt welche aus der DKP gewesen sein. Ja, wer die DKP kritisiert hatte, bzw. immer noch kritisiert, ist noch eher betroffen.
Jede und jeder, der oder die mit der DDR sympathisiert hatte, hatte aus unerklärlichen Gründen den Job verloren, wurde nach der Probezeit gekündigt oder hatte erst keinen Job gefunden.
Der Betroffene im geschilderten Fall ist zumindest an einen Beweis herangekommen, auch wenn dies schwierig war. Kommunistinnen und Kommunisten konnten das nicht und selbst im Nachhinein, wo sie Verliererinnen und Verlierer der Geschichte sind, können sie das nicht. Er werden nur die Akten aus der vergangenen DDR offengelegt, aber nicht aus der fortbestehenden und vergrößerten BRD. Da die Kommunistinnen und Kommunisten und parteilose Sympathisantinnen und Sympathisanten der DDR Gründe für unerklärliche Jobverluste und unerklärliche Ablehnungen von Bewerbungen nur vermuten konnten, bzw. können, aber keinen Zugang zu Beweisen hatten, bzw. haben, sind sie als Faulenzerinnen und Faulenzer gebrandmarkt worden, die sich in der „sozialen Hängematte“ ausruhen würden.
Auch heute kann es für die Verliererinnen und Verlierer der Geschichte Konsequenzen haben, wenn sie links von der nun etablierten Partei DIE LINKE stehen.
So können sie unter fadenscheinigen Gründen von einem Strafverfahren betroffen sein. Auch wenn ein solches Verfahren mit Freispruch endet, so kann das nächste Verfahren folgen. Auch wenn ein Wichtigtuer Anzeige erstattet und das als Druckmittel in seiner Art des Mobbings benutzt, so ist es doch verwunderlich, dass solche Anzeigen ernst genommen und das Strafverfahren seinen Lauf nimmt.
Gut, sowas ist keine Story für den SPIEGEL. Aber die Parallelen aus der vorliegenden Story sind doch offensichtlich.
Anmerkungen von Petra Reichel zu einem Artikel aus DER SPIEGEL Nr. 29/11.07.2020
DER SPIEGEL kann nicht ignorieren, dass die FDJ wieder marschiert. DER SPIEGEL, der sonst als der große Aufklärer auftritt und Empörung schürt, wenn es um Übel des Kapitalismus geht, erfüllt hier seine Funktion als antikommunistisches Propagandaorgan. Der Artikel über die heutige FDJ ist im abwertenden Stil abgefasst.
Bildquelle: DER SPIEGEL Nr. 29/11.07.2020
Dass die FDJ in den heutigen Neu-Bundesländern auf Ablehnung stößt, kommt Steffen Winter, des Autoren des SPIEGEL-Artikels gerade recht.
Dass der FDJ-Demonstrationszug von Gegendemonstranten blockiert wird, nimmt der Autor des SPIEGEL-Artikels für selbstverständlich. Die heutige Polizei räumt natürlich nicht für die FDJ den Weg frei. Wäre es um eine rechte Gruppierung gegangen, wäre dieser natürlich der Weg freigeräumt worden. Der FDJ ist nichts anderes übriggeblieben, als einen Umweg zu nehmen.
Dass die FDJ von der LINKEN nicht gern gesehen, bzw. nicht ernst genommen wird, ist nicht verwunderlich. Die heutige LINKE ist ja in diesem System angekommen.
DER SPIEGEL, bzw. der Autor des Artikels Steffen Winter ist verwundert darüber, dass einige FDJ-Mitglieder aus den Alt-Bundesländern kommen und der nostalgische LKW, den die Gruppe mitführt, das Kennzeichen von Diepholz, einer Stadt aus dem Alt-Bundesland Niedersachsen trägt. Ach so, hier ist die deutsche Einheit wohl nicht gefragt. Natürlich wird der alte LKW abwertend und nicht als nostalgisch gesehen.
Nun ja, wenn auch nach dem Sieg des Kapitalismus keinesfalls eine revolutionäre Situation in Sicht ist, so sieht es DER SPIEGEL, bzw. dessen Autor und im weitesten Sinne der heutige deutsche Staat, doch eine Gefahr in der verbliebenen FDJ. Sonst würde man doch nicht solch einen Artikel veröffentlichen. Da DER SPIEGEL nicht zur Asphaltpresse zählt, wo man ja sowas erwartet, sondern aufklärerisch tut und doch gleiche Methoden der antikommunistischen Propaganda anwendet, macht es schwieriger die böse Absicht zu durchschauen.
Der SPIEGEL-Artikel steht als PDF-Datei im nachfolgenden Link zur Verfügung.
Don Greenbaum gehörte zu jenen Soldaten, die das KZ Dachau befreiten. Iwan Stepanowitsch Martynuschkin gehörte damals zu den sowjetischen Soldaten die das KZ Auschwitz befreiten
Die Berichte der Zeitzeugen befinden sich im SPIEGEL-Artikel (DER SPIEGEL Nr. 5/15.01.2020) Siehe angehängte PDF-Datei.
Der Zeitzeuge der der US-Armee:
Bildquelle: Foto Sara Lewokowicz/DER SPIEGEL
Entnommen aus DER SPIEGEL Nr. 5/25.01.2020
Zeitzeuge Don Greenbaum heute
Bildquelle: Foto Sara Lewokowicz/DER SPIEGE
Entnommen aus DER SPIEGEL Nr. 5/25.01.2020
Der Zeitzeuge der Sowjetarmee:
Bildquelle: Foto Sara Lewokowicz/DER SPIEGEL
Entnommen aus DER SPIEGEL Nr. 5/25.01.2020
Zeitzeuge Stepanowitsch Martynuschkin heute
Bildquelle: Foto Sara Lewokowicz/DER SPIEGEL
Entnommen aus DER SPIEGEL Nr. 5/25.01.2020
Der SPIEGEL-Artikel hängt als PDF-Datei an. Bitte auf den Link klicken. Leider ist eine bessere Qualität nicht möglich, da der Artikel aus der gedruckten Ausgabe abfotografiert ist und DER SPIEGEL glänzendes Papier hat. Wenn das Dokument nicht lesbar ist, bitte melden. Dan versuche ich es erneut abzufotografieren
Es hat einige Diskussionen gegeben, weil der einer Online-Ausgabe ein dicker Lapsus unterlaufen ist. Das ist hier uninteressant. Es geht um den Bericht er Zeitzeugen. Wer weis, wie lange es noch lebende Zeitzeugen gibt, die über die Gräuel des Faschismus berichten und aufklären. Dass DER SPIEGEL ansonsten antikommunistisch ist, muss an dieser Stelle ausgeblendet werden. Die Berichte der Zeitzeugen müssen ein breites Publikum erreichen.
Hinweis auf den Bericht der Zeitzeugenberichte in DER SPIEGEL Nr. 5./15.01.2020 von Petra Reichel
Es ist das Endergebnis der Sanktionen gegen Nordkorea. Die Bevölkerung hat zu leiden, ja es sind sogar Todesopfer zu beklagen. Ja, die Angehörigen können nicht mal die Toten beerdigen, da sie auf See treiben.
Nordkorea hat die in der Nähe liegenden Fischgründe an China verkauft, weil die Devisen gebraucht werden. Die Fischer müssen in ungeeigneten Booten fast bis Japan schippern. Sie können nicht genügend Benzin tanken, da ihnen aufgrund des Embargos nicht genügend zur Verfügung steht. Unterwegs geht das Benzin aus und hilflos muss die Besatzung vor Japan im Meer treiben. Ob es nun tatsächlich so ist, dass die Fischer von den Militärs angetrieben werden, ist die Frage. Auf jeden Fall ist es das Ergebnis der bisherigen unzureichenden Menge von Ölprodukten, die Nordkorea importieren darf. Was gibt das erst, wenn die verschärften Sanktionen in Kraft treten?
Der UN-Sicherheitsrat interessiert sich nicht für die Existenz von Fischern und geht über Leichen.
Ungeheizte Wohnungen, Schulen, Krankenhäuser etc. und dauernde Stromausfälle interessieren die Damen und Herrn vom UN-Sicherheitsrat ebenso wenig.
Man könnte die Liste fortsetzen.
Ob die gesamte Infrastruktur des Landes zusammenbricht die Bevölkerung unter weiterem Notstand leidet, ist diesen Damen und Herren vom UN-Sicherheitsrat auch egal.
Das Wichtigste verschweigen die bürgerlichen Medien. Das Großkapital kann es nicht verknusern, dass ein kleiner Teil der Welt 1989/90 nicht wieder in seinen Herrschaftsbereich zurückgefallen ist. Das soll nun nachgeholt werden. Da wird der UN-Sicherheitsrat nun mal instrumentalisiert. Eine leidende Bevölkerung ist schnell eine unzufriedene Bevölkerung. Hofft man doch, dass wie in der DDR und den damals sozialistischen osteuropäischen Ländern, auch in Nordkorea die Bevölkerung gegen ihre Regierung, gegen das System auf die Straße geht. Na, ob das so einfach klappt, wie in Europa, wird sich zeigen. Zumindest ist Kim Jong Un nicht sprachlos, wie die Regierungen in der DDR und den damals sozialistischen osteuropäischen Ländern. Kim Jong Un kämpft. Wenn Nordkorea untergehen muss, dann nicht so würdelos, wie die damaligen sozialistischen Länder in Europa.
DIE TROMMLER hat sich in der Ausgabe vom Mai 2016 mit den Ostbüros der Parteien und des DGB beschäftigt.
DER SPIEGEL 29/1966 hat dazu einen zwar verschwurbelt geschriebenen, aber ehrlichen Artikel veröffentlicht. Damit hat sich auch DIE TROMMLERbeschäftigt.
Im Jahre 1990 hat DER SPIEGEL 25/1990sich erneut mit dem Ostbüro der SPD beschäftigt. Wieder verschwurbelt geschrieben. Aber doch werden die Fakten ehrlich benannt.
Hier nun die Aussagen des Artikels in bearbeiteter und ausgewerteter Form.
SPIEGEL-Titel 25/1990
Kurz vor dem erfolgreichen Ende der Konterrevolution, die DDR wurde bekanntlich am 03.10.1990 annektiert, hat sich DER SPIEGEL vom 18.06.1990 nochmal mit dem Ostbüro der SPD befasst.
Zunächst wird die damalige Agentendrehscheibe Berlin beschrieben, wo sich Agenten aus aller Herren Länder tummelten. Dann erfolgt ein Rückblick auf das Ostbüro der SPD, das ja nichts anderes, als eine Agentenzentrale war. Doch ist es eine Besonderheit, dass neben anderen Parteien und des DGB, hier nun die SPD Geheimdienstaufgaben wahrnahm.
Offiziell(durch einen Vorstandsbeschluss) ist das Ostbüro der SPD nie definiert worden. So ranken sich Jahre nach Gründung und Auflösung allerlei Gerüchte darum.
Westliche Geheimdienstler verspotteten das Ostbüro der SPD, während die SED in der DDR diese Agentenzentrale als ernsthaften Gegner einstufte.
An der Aufklärung der Aktivitäten des Ostbüros war man in der SPD nicht interessiert. In Parteidarstellungen fehlt die Beschreibung des Ostbüros. So bei der „Sozialistischen Konferenz in Kopenhagen“ 1950, mit den SPD-Delegationsmitgliedern Herbert Werner, Erich Ollenhauer und Karl Mietmann. In der „Chronik der Deutschen Sozialdemokratie“ fehlt ebenso die das Ostbüro der SPD. Es sind ohnehin kaum Quellen vorhanden. Die Archivbestände sind teilweise gesperrt, vernichtet oder verbrannt.
Der Bochumer Politikwissenschaftler Wilhelm Bleek ist ehrlich. Laut seinem Urteil hat die SPD diesen Teil ihrer Geschichte verdrängt. Auch der Historiker Dietmar Petzina ist ehrlich. Er schreibt, dass die Sozialdemokraten dieses Stück Vergangenheit „verdrängt“ hätten und dass es aus dem „kollektiven Gedächtnis der Sozialdemokratie weitgehend verschwunden“ sei. Dabei wird auf die Zeit der „Entspannungspolitik“ bezog genommen und dieses Stück Antikommunismus als peinlich vermutet. Nun ja, es ist wohl eher eine Frage der Strategie. Dann als Konfrontation nichts mehr brachte, ging man zur indirekten Strategie über, die schließlich zum Erfolg führte.
Erst 1990 ist an der Ruhr-Universität Bochum die erste wissenschaftliche Arbeit zu diesem Thema erschienen. Die Dissertation des Autors Wolfgang Buschfort ist widersprüchlich. Einerseits hält er viele Sabotage- und Spionagevorwürfe für „eindeutig unbegründet“, andererseits gibt er zu, dass die SPD, aus ihrem Interesse her gesehen, keinen Grund hat, ihre Geheimhaltung aufzugeben. In seiner 591-Seiten-Arbeit kommt er zu folgendem Befund:
So, dass das Ostbüro der SPD mit westlichen Geheimdiensten zusammenarbeitete, im Rahmen seiner „Inlandsaufklärung“ „politische Extremistengruppen“(gemeint sind Kommunisten u.a. Linke)infiltrierte und Informationen über Millionen von DDR-Bürgern sammelte, um nach dem Ende der DDR(dass ja seitens der BRD schon immer zu Disposition gestanden hat) ein „besseres Nürnberg“(Bei den Nürnberger Prozessen haben Nazis und Kriegsverbrecher vor Gericht gestanden. Es ist eine Verhöhnung der Opfer des Faschismus hier die DDR und deren politisch Verantwortlichen mit den Nazi-Tätern gleichzustellen.)
zu ermöglichen, um die politisch Verantwortlichen der DDR, hier als „stalinistische Helfer“ bezeichnet, einer „radikalen Bestrafung“ zuzuführen. Dann wird noch erwähnt, dass Kuriere und V-Leute in den illegalen „Propagandakampf gegen das Ulbricht-Regime“ geschickt wurden und Hunderte gefasst und zu hohen Haftstrafen verurteilt wurden.
Nach der Vereinigung von SPD und KPD 1946, die in der alten BRD, sowie heute von der offiziellen Geschichtsschreibung als „Zwangsvereinigung“ dargestellt wird, wollte Kurt Schumacher(Rechter Sozialdemokrat der alten BRD)das nicht auf sich beruhen lassen. Er ging davon aus, dass die deutsche Teilung eine Frage der Zeit sei. Allerdings hat er letztendlich Recht behalten, aber mit seinen Methoden hatte er keinen Erfolg. Schuhmacher entwickelte die „Magnettheorie“. Je attraktiver die „freiheitlich-soziale Entwicklung“ im Westen, desto stärker der Druck der Bürger im Osten auf die russische Besatzungsmacht mit der Folge des baldigen Anschlusses.
Um die „politischen und ökonomischen Überzeugungen des demokratischen Sozialismus(der Sozialdemokratie P.R.)an den Mann bringen zu können, schuf der Ober-Sozi im Jahr der Zwangsvereinigung ein neues Parteiinstrument. Zu den Aufgaben der Stabsstelle gehörte es auch, sich um Zonenflüchtlinge zu kümmern und deren Wissen abzuschöpfen. Deshalb hieß es leicht irreführend, „Flüchtlingsbetreungsstelle Ost“.“ , so verschwurbelt der Wissenschaftler Buschfort. (siehe dazu DIE TROMMLER)
Aus der englischen Emigration heimgekehrte Sozialdemokraten hatten ihrem damaligen Parteichef den ehemaligen Lagersprecher des Antifaschisten-Camps Ascot, Stephan Grzeskowiak, empfohlen. Schumacher fand Gefallen an dieser Person. Grzeskowiak begann am 01.07.1947 als zweiter Mann, im Herbst 1948 wurde er Büroleiter. Er gab sich den Tarnnamen „Thomas“. Nachdem sein Pseudonym gelüftet wurde, gab er seinen alten Namen auf und nun war sein offizieller Name Stephan G. Thomas.
Bei der von der SPD verrichteten Geheimdienstarbeit ging man unprofessionell vor. Knapp zwei Jahre nach Thomas´Berufung wurden viele der Agenten enttarnt, verhaftet und zu hohen Strafen verurteilt. Buschfort lamentiert über die damaligen Knastbedingungen. Ob diese zu jener Zeit in der BRD, Westberlin und anderen Ländern besser waren, ist zu bezweifeln. Es gab Wichtigeres aufzubauen, als moderne Knäste.
Der Artikel beschreibt weiter geheimdienstliche Aktionen des SPD-Ostbüros. DER SPIEGEL gibt offen zu, dass das Ostbüro der SPD als Hilfstrupp des BND agierte. Auch Sozialdemokraten aus anderen Ländern erhalten Informationen seitens des Ostbüros der SPD. Bei Dänemark war dies besonders erfolgreich, denn Alfred Weber(Deckname „Wandel“), der erste Chef der SPD-Ostbüro-Außenstelle, hatte zuvor für den dänischen Geheimdienst gearbeitet.
Um SPD-Mitglieder etwa unter den Teilnehmern aus der BRD der Weltjugendspiele 1955 in Warschau aufzuspüren, setzte sich auf Weisung des SPD-Ostbüros ein DDR-Bürger in Marsch, Auftrag: Fotos der Teilnehmer zu besorgen, zwecks Identifizierung. Gegen erkannte SPD-Mitglieder wurden Parteiordnungsverfahren eingeleitet.
Was auf diese Weise zu ermitteln war, gab die Parteispitze nicht selten ebenfalls weiter. Ostbüro-Erkenntnisse gingen an das Bundesamt für Verfassungsschutz, ans Düsseldorfer Landeskriminalamt oder ans 14. Kommissariat der Bonner Polizei, die Abteilung für politische Delikte. Solche Kooperation, urteilt Autor Buschfort, belege die„halbstaatliche Stellung des Ostbüros“. Buschfort erkennt nun wissenschaftlich die Tatsache, dass das SPD-Ostbüro ein Hilfsorgan der obergenannten Institutionen war.
Das Ostbüro der SPD wurde aus Steuergeldern finanziert.1956 erhielt die SPD-Abteilung – ähnlich wie die vergleichsweise unbedeutenden Ostbüros der CDU und der FDP – aus dem Bonner Etat etwa 300 000 Mark; über die Vergabe von weiteren Bundesmitteln – Höhe unbekannt – entschied statt des Haushaltsausschusses in geheimer Sitzung ein parlamentarischer Fünferausschuss. Grund: Die Geldwege des Ostbüros galten als „Geheimsache“.
Zehn Jahre später, 1966, wurde das Büro aufgelöst. die Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls hat die weitere geheimdienstliche Tätigkeit des SPD-Ostbüros unmöglich gemacht und somit beendet. Herbert Wehner, einer der Wegbereiter der „Entspannung“, also der neuen Strategie, sprach nun verächtlich vom „Agentenschuppen“.
Mehrere Agenten des SPD-Ostbüros, die in der DDR im Knast saßen, verklagten die Partei auf Schadensersatz und Verdienstausfall. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe entschied, „derjenige, der einen solchen politischen Widerstandskampf führt“, handele „erkennbar auf eigenes Risiko“.
Einige der Verantwortlichen des SPD-Ostbüros machten später Karriere. Thomas wurde, nach einem Zwischenspiel bei der Friedrich-Ebert-Stiftung, in Köln Chefredakteur des Deutschlandfunks, Richard Lehners (Deckname: „Hein“) Innenminister in Niedersachsen. Eberhard Zachmann („Müller“) übernahm die Leitung des Berliner Verfassungsschutzes, der Ex-Kurier Winfried Busch den gleichen Posten in Hannover. Zwei gingen zum BND.
Auch Helmut Bärwald, Nachfolger von Thomas und letzter Leiter des in „Referat Wiedervereinigung“ umbenannten SPD-Ostbüros, arbeitete später für die den BND. Er belieferte den Geheimdienst mit Interna aus der SPD – als „Sonderverbindung SV 55202“.