Heinz Keßler(Nachruf)

Heinz Keßler, geboren am 20. Januar 1920 in Lauban; gestorben am 02. Mai 2017 in Berlin, war Armeegeneral, Mitglied des Ministerrates der DDR, Minister für Nationale Verteidigung und Abgeordneter der Volkskammer der DDR. Er gehörte dem Zentralkomitee der SED, dem Politbüro des ZK der SED und dem Nationalen Verteidigungsrat der DDR an.

Heinz Keßler(1988)
Heinz Keßler(1988)
Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-1988-0704-410 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

Heinz Keßler wurde als Sohn einer Arbeiterfamilie in Lauban in Schlesien geboren. Seine Eltern zogen 1923 nach Chemnitz um. Sie waren Kommunisten und wurden in der Zeit des Faschismus mehrmals in Konzentrationslagern inhaftiert. Er besuchte die Volksschule und wurde Mitglied des Jungspartakusbundes. Von 1934 bis April 1937 erlernte er den Beruf eines Maschinenschlossers und arbeitete bis 1940 in diesem Beruf.

Am 15. November 1940 wurde Keßler in die Wehrmacht einberufen und als MG-Schütze ausgebildet. Im Frühjahr 1941 kam er mit der 134. Infanterie-Division zunächst ins Generalgouvernement nach Petrikau. Nach einer weiteren Ausbildung ging er im Juni 1941 mit der Division in ihre Ausgangsstellung für das Unternehmen Barbarossa bei Białystok in Stellung. Drei Wochen nach Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion lief er am 15. Juli 1941 zur Roten Armee über und kam zunächst in sowjetische Kriegsgefangenschaft. In Folge seines Übertritts wurde seine Mutter von 1941 bis 1945 im KZ Ravensbrück inhaftiert. Er kam zunächst in das Lager 27 in Krasnogorsk bei Moskau, dann mit dem Überläufer Franz Gold nach Spasso-Sawodsk bei Karaganda in Kasachstan. Hier lernte er Heinz Hoffmann kennen. Mit Gold und Hoffmann erhielt er eine fünfmonatige Ausbildung an der neugeschaffenen Antifa-Schule in Gorki. Zusammen mit Gold wurde er im Kriegsgefangenenlager 27 eingesetzt und dann Mitarbeiter der 7. Verwaltung der Politischen Hauptverwaltung der Roten Armee. Im Dezember 1942 kam es zu seinem ersten Fronteinsatz in Welikije Luki. Gold und Keßler wurden nach weiteren Fronteinsätzen zur Mitbegründung des Nationalkomitees Freies Deutschland (NKFD) nach Krasnogorsk beordert. Gemeinsam mit den übrigen Mitgründern des NKFD unterschrieb Keßler das Manifest vom 12. Juli 1943. Dort engagierte er sich als einer der wichtigsten Jugendfunktionäre sowie als Frontbeauftragter an der Brjansker Front. In dieser Funktion rief er deutsche Soldaten zum Überlaufen auf.

Im Mai 1945 kehrte er als Angehöriger der Roten Armee ins befreite Berlin zurück, wo er nach langer Zeit seine Mutter Hedwig Keßler wiedertraf.  1945 war Keßler Mitglied des Zentralen Antifaschistischen Jugendausschusses und 1946 eines der Gründungsmitglieder der Freien Deutschen Jugend.

Er trat der KPD bei, die sich 1946 mit der SPD zur SED vereinigte. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied des Zentralkomitees (ZK) der SED.

Berlin, Rückkehr FDJ-Delegation aus Sowjetunion
Heinz Keßler(rechts) und Erich Honecker(2. v. r.), 5. August 1947
Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-R71089 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

Von 1948 bis 1950 war er Sekretär des Zentralrats der FDJ. In dieser Zeit nahm er auch an Agitationseinsätzen in der BRD teil („Ich habe versucht, die Jugendverbände zu agitieren und dafür zu gewinnen, mit uns gegen die Pariser Verträge aufzutreten“). Die Pariser Verträge sind ein Vertragswerk, welches das Besatzungsstatut der BRD beendete und die BRD in das westliche System einband, z.B. Beitritt zur NATO.

Am 1. November 1950 trat Keßler in die Bewaffneten Organe der DDR ein. Hier war er bis 1952 im Rang eines Generalinspekteurs Leiter der Volkspolizei-Luft. Infolge erster struktureller Veränderungen wurde sein Dienstposten von 1952 bis 1953 in Stellvertreter des Ministers des Inneren und Chef der VP-Luft geändert. Weitere Strukturreformen führten bis 1955 zur erneuten Namensänderung in nunmehr Chef der VP-Luft, der Vorgängerorganisation der NVA Luftstreitkräfte.

Von Dezember 1955 bis Herbst 1956 ging Keßler zur Generalstabsausbildung an die Generalstabsakademie der UdSSR „Kliment Woroschilow“ nach Moskau. In dieser Zeit stand Generalmajor Heinz-Bernhard Zorn, ein ehemaliger Luftwaffenmajor i. G. der Wehrmacht, interimsweise an der Spitze der NVA-Luftstreitkräfte.

Bei Gründung der NVA am 1. März 1956 wurde Keßler zum Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung berufen. Ab 1. September 1956 übernahm er wieder den Oberbefehl über die Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee. Nach der Zusammenlegung der Luftstreitkräfte und der Luftverteidigung am 1. Juni 1957 zum Kommando Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (Kdo. LSK/LV) wurde Keßler Stellvertreter des Ministers und Chef der LSK/LV. Generalmajor Zorn, sein bewährter Stellvertreter und Chef des Stabes aus den Zeiten der KVP-Luft, sollte ihm wieder als zweiter Mann zur Seite stehen, wurde aber zur Militärakademie Friedrich Engels nach Dresden abberufen.

Von März 1967 bis 1978 war Heinz Keßler Stellvertreter des Ministers und Chef des Hauptstabes im damaligen Ministerium für Nationale Verteidigung in Strausberg.

Berlin, Walter Ulbricht, Heinz Keßler
Keßler mit Walter Ulbricht im Jahre 1966
Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-E0301-0009-003 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

Danach war er als Generaloberst Mitglied des Militärrates des Vereinten Oberkommandos des Warschauer Vertrages mit Sitz in Moskau. Von 1979 bis 1985 war er Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung und Chef der Politischen Hauptverwaltung und übernahm am 3. Dezember 1985 das Amt des verstorbenen Heinz Hoffmann als Verteidigungsminister. 1986 wurde er Mitglied des Politbüros des ZK der SED. Im Oktober 1989 galt Keßler bei der Funktionärsgruppe um Egon Krenz, die die Absetzung Erich Honeckers vorbereitete, als größter „Risikoposten“. Er befand sich in Nicaragua, als Honecker am 17. Oktober von einer Mehrheit des Politbüros zum Rückzug gezwungen wurde. Es heißt auch, dass Keßler auf Auslandsreise „geschickt“ wurde. Keßler hat seither wiederholt erklärt, dass er dem „nie zugestimmt“ hätte. Direkt vom Flughafen kommend, nahm er am Folgetag an der Plenartagung des Zentralkomitees teil, auf der Honecker „aus gesundheitlichen Gründen“ um die Entbindung von allen Funktionen bat. Der konsternierte Keßler stimmte dem zu, einen improvisierten Redebeitrag brach er nach mehrfachen störenden Zwischenrufen – unter anderem von Günter Schabowski, Harry Tisch und Kurt Hager – ab.

Am 17. November 1989 trat Keßler zurück und wurde aus der NVA entlassen.

Im Januar 1990 wurde Keßler mit der Begründung, eine „antisowjetische Haltung“ (gemeint war aber gegen die Politik von Gorbatschow, welche die Konterrevolution möglich machte) zu vertreten, aus der SED-PDS ausgeschlossen. So wurde Heinz Keßler als aufrechter Kommunist und alter Kämpfer von der nun gewandelten SED-PDS verhöhnt.

Während und nach der Konterrevolution schlug nun die Siegerjustiz zu. Die DDR bestand noch, als man ihn am 24. Januar 1990 unter dem Vorwurf, für die „Verschwendung von Volksvermögen“ in Höhe von 80.000 Mark verantwortlich zu sein, festgenommen hatte. Bis April 1990 blieb er in der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt des MfS in Berlin-Hohenschönhausen in Haft. Nach dem Fall des Antifaschistischen Schutzwalls wurde er, zusammen mit anderen Politkern der SED und der ehemaligen Staatsführung der DDR und Mitgliedern des Nationalen Verteidigungsrates der DDR vor Gericht gezerrt. Auch ihm wurden die Opfer an der Staatsgrenze der DDR zum Vorwurf gemacht, obwohl diese leichtsinnig handelten und durch eigenes Verschulden zu Tode kamen. Am 16. September 1993 wurde Heinz Keßler zu einer siebeneinhalbjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Man hatte den Vorwurf „Anstiftung zum Totschlag“ konstruiert. Am 26. Juli 1994 wurde das Urteil vom Bundesgerichtshof bestätigt, Keßler wurde aber unter dem konstruierten Vorwurf „mittelbarer Täterschaft“ wegen Totschlags verurteilt. Im Frühjahr 1998 wurde er wegen gesundheitlicher Gründe auf Bewährung aus dem Gefängnis Hakenfelde in Berlin entlassen.

Auch nach 1989/90 ist Heinz Kessler ein aufrechter Kommunist geblieben und gab bis zu seinem Tod den Kampf nicht auf. Nach wie vor war er Pro-DDR. 2009 trat er der DKP bei. Heinz Keßler kandidierte 2011 zur Wahl des Abgeordnetenhauses von Berlin auf der Liste der DKP.

2010 gab der „Freundeskreis Heinz Keßler“ anlässlich seines 90. Geburtstages eine Festschrift heraus.

Heinz Keßler verfasste einige interessante Schriften, bzw. Bücher.

Er lebte zusammen mit seiner Frau Ruth, bis zu ihrem Tod im Jahre 2013 im Berliner Bezirk Lichtenberg. Zuletzt lebte er in einer Pflegeeinrichtung.

Die bürgerlichen Medien brachten die Meldung über den Tod von Heinz Keßler erst, als bereits in den „sozialen Netzwerken“ im Internet der Tod von Heinz Keßler vom 02.Mai 2017 bekannt gemacht worden ist. Die bürgerlichen Medien befassen sich in ihren Nachrufen schwerpunktmäßig mit dem Prozess gegen ihn während und nach der Konterrevolution. Die Propagandakampagne unter dem Themenfeld „Mauertote“ macht auch vor einem Nachruf nicht halt. So wird Heinz Keßler noch in den Nachrufen der bürgerlichen Medien mit Dreck beworfen.

Zahlen und Fakten entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

Spurensuche in Sachen NVA

Gastbeitrag von Dernier Cri

 

Von den Bauernkriegen bis zum antifaschistischen Widerstand: Traditionsverständnis einer deutschen Armee, die nie in einen Krieg verwickelt war.

Dieser Tage wird im Osten der BRD an den 60. Jahrestag der Gründung der Nationalen Volksarmee (NVA) am 1. März 1956 gedacht. Dabei wird weniger an die seit 1990 abgewrackte oder verschleuderte Militärtechnik zu erinnern sein, sondern vielmehr daran, daß die NVA als bisher erste und einzige deutsche Armee nie in einen Krieg verwickelt oder an einem solchen beteiligt war.

DDR Bastion des Friedens

Bildquelle:
eine ungarische Seite, Bild ist entsprechend verlinkt.

 

Das hat vor allem mit ihrem Selbstverständnis zu tun: mit ihrer zu guter Letzt friedenserhaltenden Rolle unter den Bedingungen des von beiden Seiten erbittert geführten Kalten Krieges. Begibt man sich auf die Suche nach den Ursachen dafür, so findet man eine der gewichtigsten Antworten in den Traditionen, denen diese Armee verpflichtet war. Noch vor der Verabschiedung einer Traditionspflegeordnung über die »Verleihung von Namen an Verbände, Truppenteile, Schulen sowie an Kasernen der NVA« vom 5. März 1964 hatten am 16. Januar 1961 Küstenschutzschiffe der Volksmarine der DDR die Namen Karl Marx, Friedrich Engels, Karl Liebknecht und Ernst Thälmann erhalten.

In der Folgezeit wurden Traditionsnamen an weitere Schiffe und Boote der Seestreitkräfte wie an Truppenteile der anderen Teilstreitkräfte und Lehreinrichtungen der Volksarmee vergeben. Zum 1. März 1967 wurden nach einer damals aufsehenerregenden Tatsachenserie in der FDJ-Zeitung »Junge Welt« über einen Aufruhr in den letzten Tagen der faschistischen Kriegsmarine die Namen von drei der damals zum Tode verurteilten und hingerichteten Meuterer an Landungsboote der Volksmarine verliehen. Aus gutem Grund hieß es etwa in einer vor zehn Jahren in dieser Zeitung veröffentlichten Traueranzeige »Ihr Andenken ist unvergessen: Traditionsnamen der NVA, die in der ›Armee der Einheit‹ null Chancen hatten«. Die darin beispielhaft aufgeführten 84 Namen decken bereits die ganze Palette der in der DDR als traditionswürdig geltenden Personen der jeweiligen Zeitgeschichte ab. Geehrt wurden auf diese Weise historische Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung wie August Bebel, Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Clara Zetkin und Ernst Thälmann, Widerstandskämpfer gegen den deutschen Faschismus wie Herbert Baum, Arvid Harnack und Julius Fucik oder die sowjetische Partisanin Soja Kosmodemjanskaja und Teilnehmer des Spanischen Krieges auf der Seite der Republik wie Hans Beimler. Auch das Verhalten von Soldaten, die sich gegen die eigenen imperialen Kriegsherren erhoben hatten – wie Albin Köbis, der im Ersten Weltkrieg wegen Meuterei gegen die kaiserliche Marine hingerichtet worden war – würdigte die NVA durch Namensgebungen. Zudem bezog sie sich positiv auf Revolutionäre aus der Zeit der Bauernkriege wie etwa Thomas Müntzer.

Hinzu kamen eigenständige Traditionen der NVA wie der DDR-Geschichte, die über die Namensvergabe hinausgingen. Dazu zählte die Einrichtung von Traditionszimmern und die Tätigkeit entsprechender Zirkel, die Patenschaften der Freien Deutschen Jugend (FDJ) oder die Beziehungen zum »Regiment nebenan« und zu Kollektiven in Industrie oder der Landwirtschaft. Nicht zu unterschätzen waren jene militärischen Zeremonielle wie der wöchentliche Große Wachaufzug am Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus in Berlin, das nach dem Ende von NVA und DDR flugs »demokratisch« umgewidmet wurde. Auch öffentliche Vereidigungen oder Ernennungen von Unteroffizieren und Offizieren erfuhren in aller Regel breite Akzeptanz.

Alles in allem wurden im Bereich des Ministeriums für Nationale Verteidigung, zu dem auch die Grenztruppen und die Zivilverteidigung gehörten, nach neuesten Erhebungen mehr als 300 Namen von Persönlichkeiten an Truppenteile, Schiffe und Boote sowie Kasernen verliehen. Dazu zählten allein 235 Menschen, die – wo und in welcher Form auch immer – zwischen 1933 und 1945 am antifaschistischen Widerstand teilgenommen hatten. Mindestens 85 von ihnen hatten dabei ihr Leben verloren. Etliche andere waren später in der DDR führend an deren Aufbau und Entwicklung beteiligt. Daß sie in ihrer übergroßen Mehrheit dabei als Kommuni­sten agierten, lag in der Natur der Sache. Eine gewisse Einseitigkeit der für die Namensvergabe Verantwortlichen läßt sich nicht leugnen. Aus dem weiten Kreis der Verschwörer des 20. Juli 1944 wurde lediglich der Sozialdemokrat Wilhelm Leuschner für traditionswürdig befunden, und das auch erst am 1. März 1988. Eine in Vorbereitung befindliche Würdigung des Hitler-Attentäters Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg durch eine NVA-Division fand letztlich nicht mehr statt, sieht man von der noch in der Schlußphase der Volksarmee im Jahr 1990 erfolgten Benennung zweier Gebäude im Strausberger Ministerium nach ihm und seinem Gefährten Henning von Tresckow ab.

Noch bevor am 2. Oktober 1990, 24 Uhr, die Befehlsgewalt der bisherigen NVA-Führung an den damaligen Bundesminister der Verteidigung Gerhard Stoltenberg überging, hatte sein ostdeutscher »Kollege« Rainer Eppelmann angewiesen, »in allen Führungsorganen, Truppenteilen, Einheiten und Einrichtungen Appelle durchzuführen, auf denen (…) die in Verbindung mit den Traditionen der Nationalen Volksarmee stehende Symbolik zu verabschieden ist«. Gemeint waren die Truppenfahnen wie die Traditionszimmer und -zirkel sowie gegebenenfalls vorhandene Denkmäler und museale Hinterlassenschaften. Damit endete nach mehr als 34 Jahren unrühmlich und würdelos die Geschichte einer Armee, die stets ihrem von der DDR-Verfassung vorgegebenen Friedensauftrag getreu gehandelt hatte.

Peter Rau

Dienstag 1. März 2016

Quelle Text:

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Rubrik: Internationale Politik

 

Das Ergebnis vom heutigen Gerichtsprozess gegen den Traditionsverband NVA e.V. :

Das Ergebnis vom heutigen Gerichtsprozess gegen den Traditionsverband NVA e.V. :
Einstellung des Verfahrens ohne Auflagen
Wir möchten allen Mitgliedern, Freunden und Sympathisanten danke sagen für die erwiesene Unterstützung und Solidarität während des Strafverfahrens. Es war uns stets wichtig euch hinter uns zu wissen und das Gefühl zu haben, dass diese Front existiert.
Dafür nochmals DANKE
Interessant wäre es jetzt zu wissen, wie die staatlichen Organe den Aufwand mit 160 Beamten bei 13 Hausdurchsuchungen und der vollständigen Beräumung des Museum der Waffenbrüderschaft begründen.

Armeegeneral Heinz Keßler

Beitrag von Jochen Gültner in Facebook

Armeegeneral Heinz Keßler

  1. Januar 1920

Wir gratulieren zum 95. Geburtstag und

wünschen alles erdenklich Gute.

Heinz Keßler wurde am 26.01.1920 als Sohn einer Arbeiterfamilie in Lauban geboren und wuchs in Chemnitz auf. Seine Eltern waren aktive Mitglieder der Kommunistischen Partei. Heinz Keßler besuchte die Volksschule, lernte Maschinenschlosser und arbeitete in diesem Beruf bis zum Jahre 1940. Im Jahre 1940 wurde er zur Wehrmacht einberufen und kam nach abgeschlossener Infanterie-ausbildung an die Ostfront wo er drei Wochen nach Kriegsbeginn, am 15. Juli 1941 zur Roten Armee überlief.

Weiterer Lebensweg:

Ausbildung in der Antifaschule in Oranki

Mitbegründer des Nationalkomitees Freies Deutschland und Unterzeichner des Manifestes vom 12. Juli 1943

Frontbeauftragter an der Brjansker Front

Frühjahr 1945 Rückkehr nach Deutschland

Gründungsmitglied der FDJ

1948 bis 1950 Sekretär des Zentralrates der FDJ

  1. 11. 1950 Eintritt in die Bewaffneten Organe der DDR
  2. 11. 1950 Generalinspekteur, Leiter der VP-Luft

1952 bis 1955 Chef VP-Luft/Verwaltung der Aeroklubs

  1. 10.1952 Generalmajor

1955 bis 1956 Studium in der UdSSR

1956 bis 1967 Stellvertreter des Ministers und Chef der LSK/LV

  1. 10. 1959 Generalleutnant
  2. 03. 1966 Generaloberst

1967 bis 1978 Stellvertreter des Ministers und Chef des Hauptstabes zugleich Stellvertreter des Oberkommandierenden der Vereinten Streitkräfte des Warschauer Vertrages für die NVA der DDR

1979 bis 1985 Stellvertreter des Ministers und Chef der Politischen Hauptverwaltung der NVA

  1. 12. 1985 Minister für Nationale Verteidigung
  2. 12. 1985 Armeegeneral

Am 17. November 1989 tritt Armeegeneral Keßler als Minister für Nationale Verteidigung zurück. Im sogenannten „Honecker-Prozeß“ wurde Armeegeneral Heinz Keßler zu einer siebeneinhalbjährigen Gefängnisstrafe verurteilt.

Auszeichnungen:

Armeegeneral Heinz Keßler wurde für seine Verdienste mit höchsten staatlichen Auszeichnungen der DDR, der UdSSR und anderer sozialistischen Staaten geehrt. Darunter Karl-Marx-Orden, Ehrenspange zur Vaterländischen Verdienstorden, Scharnhorst-Orden, Orden der Oktoberrevolution u.a. Heute im greisen Alter hat er nichts von seiner Leidenschaft als glühender Antifaschist und Streiter für den sozialen Fortsachritt eingebüßt. Wir alle, die ihn Jahrzehnte kennen und achten gelernt haben, würdigen ihn als aufrechten Patrioten und unermüdlichen Kämpfer für unsere gerechte Sache. Der Verband zur Pflege der Traditionen der Nationalen Volksarmee und der Grenztruppen der DDR dankt Armeegeneral Heinz Keßler für seine überragende Lebensleistung.