Egon Bahr ist gestorben. Es gibt eine Menge Nachrufe. Die Parole „Wandel durch Annäherung“ ist wortwörtlich zu nehmen. Liest man sich den Artikel der Friedrich-Ebert-Stiftung genau durch, muss man sagen, dass dieser sogar ehrlich ist.
Egon Bahr ist doch nicht vom Saulus zum Paulus geworden. Egon Bahr spielte am 17. Juni 1953 eine wichtige Rolle als Scharfmacher beim antikommunistischen Hetzsender RIAS. Später galt er als Politiker der Hoffnung und Vernunft. Es war nur so, dass man mit dem plumpen Antikommunismus nichts erreicht hat. Dafür wurde nun die indirekte Strategie angewandt. D.h. die Aufweichung des Sozialismus von innen. Da spielten Egon Bahr und Willy Brandt wichtige Rollen. Und sie hatten Erfolg.
Otto Winzer bezeichnete die „Entspannungspolitik“ treffend als „Konterrevolution auf Filzlatschen“.