Wer erinnert sich an den ersten Deutschen im All? Das war Sigmund Jähn aus der DDR. Auch im Westen hatte er hohes Ansehen. Hier der Nachruf einer bürgerlichen Tageszeitung aus Westdeutschland.

Siegmund Jähn 1978
Bild entnommen aus der „Rhein-Zeitung“ vom 23.09.2019

„Rhein-Zeitung“ vom 23.09.2019
Zeitungstext:
Montag, 23. September 2019, Oeffentlicher Anzeiger Bad Kreuznach
Der erste Deutsche im Weltall ist tot
DDR-Kosmonaut Sigmund Jähn stirbt mit 82 Jahren
Berlin. Sigmund Jähn, der erste Deutsche im All, ist tot. Der DDR-Kosmonaut starb am Samstag im Alter von 82 Jahren, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Sonntagabend mitteilte. „Mit Sigmund Jähn verliert die deutsche Raumfahrt einen weltweit anerkannten Kosmonauten, Wissenschaftler und Ingenieur“, sagte die Vorstandsvorsitzende des DLR, Pascale Ehrenfreund.
Jähn war mit der Rakete „Sojus 31“ am 26. August 1978 vom russischen Raumfahrtzentrum Baikonur aus gestartet. Gemeinsam mit dem sowjetischen Kosmonauten Waleri Bykowski (1934–2019) war er sieben Tage, 20 Stunden und 49 Minuten im All. Der Kosmonaut war in der DDR ein Volksheld und genoss große Popularität. Trotz seines Ruhmes blieb er immer bescheiden und wurde deshalb besonders verehrt.
Der 1937 geborene Sachse Jähn war Oberstleutnant der DDR-Armee NVA. Der gelernte Buchdrucker stammte aus der sächsischen Kleinstadt Morgenröthe-Rautenkranz. Nach der Ausbildung zum Jagdflieger bei den Luftstreitkräften der NVA wurde er von 1976 an in der Sowjetunion mit einem harten Training auf seinen Flug ins All vorbereitet.